Bauchzentrum am Klinikum Starnberg

Erkrankungen des Bauchraumes erfordern in vielen Fällen eine fächerübergreifende Behandlung. Aus diesem Grunde werden unsere Patienten gemeinsam von der gastroenterologischen Abteilung der Medizinischen Klinik und von viszeralchirurgischer Seite auf der sog. interdisziplinären „Bauchstation“ betreut, um eine schnelle und kompetente Behandlung zu gewährleisten. Zudem besteht bereits vor der stationären Aufnahme eine enge Verzahnung mit Hausärzten und unseren angeschlossenen Kooperationspartnern um den stationären Aufenthalt optimal und dadurch so kurz wie möglich zu gestalten.

Insbesondere bei der Behandlung von bösartigen Erkrankungen wie Magen-, Dick- oder Mastdarmkrebs, werden durch die fächerübergreifende Kooperation im Rahmen der Tumorkonferenz des Bauchzentrums, an der neben der Gastroenterologie und Viszeralchirurgie auch die Onkologische Praxis Dr. N. Fischer, Starnberg, die Strahlentherapeutische Praxis Fr. Dr. Panzer et al., Weilheim sowie die Radiologische Praxis Starnberger See am Klinikum Starnberg beteiligt sind, individuelle Behandlungskonzepte erstellt, um für jeden einzelnen Patienten ein optimales Therapieergebnis zu erzielen.

Schwerpunkt Magen- und colorektale Chirurgie

Vor allem bei bösartigen Erkrankungen des Magens oder des Dickdarms, einschl. des Mastdarms, kommt der Operation eine entscheidende Rolle für den Erfolg der Therapie und die Prognose zu. Spezielle Operationsverfahren (z. B. Totale Mesorektumexzision (TME) nach Heald beim Mastdarmkrebs), nach den geltenden Behandlungsleitlinien der Tumorzentren, sowie schonende Operationstechniken finden daher bei uns ihre Anwendung. Zudem erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Anästhesieabteilung unseres Hauses sowie dem Pflegepersonal und der Physiotherapie die Nachbehandlung nach Darm- oder anderen größeren Baucheingriffen entsprechend der sog. FAST TRACK REHABILITATION („Fast Track“ = „schnelle Schiene“).

Hierbei handelt es sich um ein modernes perioperatives Behandlungskonzept, um die Beeinträchtigung des Patienten durch eine Operation zu vermindern, die Genesung zu beschleunigen und das Auftreten von sog. allgemeinen Komplikationen, wie Herz-Kreislaufstörungen, Lungenentzündungen oder Thrombosen zu vermeiden. Unser besonderes Augenmerk als zertifiziertes „schmerzfreies Krankenhaus“ ist hierbei auf die postoperative Schmerztherapie, bei der auch spezielle regionale Katheterverfahren angewendet werden, gerichtet.

Schwerpunkt Minimalinvasive Chirurgie

Wenn möglich erfolgen die Eingriffe minimalinvasiv in sog. „Schlüsselloch“-Techniken, deren Vorteile für den Patienten in geringeren Schmerzen nach der Operation, geringerem Blutverlust und besserer Kosmetik liegen, verbunden mit einer rascheren Genesung. Eine Vielzahl an Operationen des Bauch- und Brustraumes wird an unserer Klinik in dieser Technik durchgeführt. Hierzu zählen :

  • Manschettenbildung am Magen bei Refluxkrankheit (Fundoplicatio)
  • Entfernung von gutartigen Tumoren am Magen
  • Entfernung der Gallenblase
  • Entfernung des „Blinddarmes“ (Appendizitis)
  • Entfernung von Dickdarmanteilen bei Entzündungen (Divertikulitis) oder Tumoren
  • Behandlung des Mastdarmvorfalls (Rektopexie)
  • Lösen von Verwachsungen nach Voroperationen
  • Diagnostische Bauchhöhlenspiegelung
  • Entdachung von Leber- oder Milzzysten
  • Versorgung von Zwerchfellbrüchen
  • Spiegelung des Brustkorbes und Verödung des Rippenfellraumes (Thorakoskopie; Pleurodese)
  • Entfernung der Nebenniere
  • Entfernung der Milz

In geeigneten Fällen können die minimalinvasiven Eingriffe auch in der sogenannten "Single-Port-Technik" mit nur einer einzigen ca. 2 cm langen Zugangswunde durchgeführt werden.

Schwerpunkt Hernienchirurgie

Bei der Versorgung von Leisten-, Schenkel- und Bauchwandbrüchen (Nabel- bzw. Narbenbrüche) werden sowohl die sog. konventionellen offenen Verfahren mit und ohne Verwendung von Kunststoffnetzen als auch die minimalinvasiven Techniken routinemäßig durchgeführt:

  • Technik nach Shouldice ohne Netz
  • Technik nach Lichtenstein mit Netz
  • Minimalinvasive Verschlusstechniken (TEP, TAPP, IPOM)
  • Bauchwandplastiken bei Narbenbrüchen

Aus der Vielzahl an operativen Versorgungsmöglichkeiten wird im Rahmen eines ambulanten Beratungsgespräches individuell die für den Patienten jeweils optimale Methode unter Berücksichtigung des Narkoseverfahren (Voll- oder Rückenmarksnarkose, örtliche Betäubung) ausgewählt. Je nach Befund ist der Eingriff auch als ambulante Operation möglich.